Dämon der dunklen Nacht

Es war ein kleines Dorf im Norden Deutschlands als ich 1836 in eine kleine Arbeiterfamilie geboren wurde. Mein alter Herr, er war Bauarbeiter und meine gütige Mutter kümmerten sich um uns 3 Kinder und den Haushalt, dies war damals nicht einfach wo doch die Zeit sehr schwierig war. Umgeben von Bösen Dämonen, Geistern und dunklen Geschichten. Wir wussten nicht was davon der Wahrheit entsprochen mag, doch das sollten wir wenige Jahre später hautnah erleben dürfen.Ich wurde 23 als mein Vater eine seltsame Begegnung mit einem Fremden hatte. In der darauf folgenden Zeit veränderte er sich, ich kann nicht sagen was er war oder wie man es beschreiben sollte, aber es hat mich zu dem gemacht was ich heute bin

„ Ein Vampir, der Dämon der dunklen Nächte“

Doch ich bin anders als mein alter Herr, wo er doch meine Mutter und meine zwei Brüder auf dem Gewissen hat. Es geschah in den ersten Tagen seiner Wandlung, niemand wusste was mit ihm ist und was er durch machte, doch eins stand sicher fest. Er konnte sich und das was mit ihm geschah nicht kontrollieren und so geschah das schlimmste in meinem nun mehr 177 Jahre langen Dasein. Meine Mutter und Brüder fielen ihm zum Opfer. Nicht dass er mich verschont hätte, doch ich hatte Glück im Unglück, so entkam ich ihm schwer verletzt und versteckend in einer alten Scheune von unserem Nachbarn Lestat. Man nahm ihn kaum war wo man ihn doch nur des Nachts herum geistern sah, doch ich war schon immer neugierig und begleitete ihn des Nachts auf seinen Wegen. Diese nächtlichen Wanderungen hatten uns eng verbunden und es wuchs eine Art Freundschaft. Als er mich verletzt in seiner Scheune fand erschrak er bei meinem Anblick, wo ich mich doch selbst in einer Wandlung befand und mich wild wie ein Tier vor Schmerzen windete. Lestat erschrak, aber Angst hatte er nicht, denn er wusste sehr wohl was mit mir geschah, war er doch selbst ein „Dämon der Nacht“.

In den folgenden Tagen versorgte er mich und als es mir besser ging verstand ich mit seiner Hilfe, was mit mir geschehen ist. Mein Leben sollte von nun an ein ganz anderes sein und doch versuchte ich mich immer noch Menschlich zu verhalten. Lestat zeigte mir wie ich überleben konnte ohne das Blut der Menschen zu trinken, dies machte mich nur zu einem halben Vampir und kraftlos wie Lestat. Jahre später traf ich erneut auf meinen alte Herrn der nicht wie ich die andere Seite kennengelernt hatte. Diesmal gab es erneut einen Kampf, meine ganze Wut über den Tod meiner Mutter, meiner Brüder ja und über das was er aus mir machte, verwandelte mich in ein ungebändigtes Monster das nur einen Gedanken hatte
„ vernichten“ doch so sehr ich kämpfte, es half nichts, meine Kraftlosigkeit verursacht durch fehlendes menschliches Blut machte es mir unmöglich ihm entgegen zuhalten und so tat ich das einzige was mir blieb. Ich floh und suchte Lestat auf um Rat zu erhalten.

Nachdem er erkannte, wie groß meine Wut und der Wunsch nach Rache war, beschloss er seinen einstigen Schwur zu brechen. Es begann für mich eine Zeit der Jagd. Lestat brachte mir bei wie ich richtig jage, Menschen – wie ich Menschen jage und dessen Blut trinke ohne dabei Aufsehen zu erregen. Es gab nur eine Regel: Keine Unschuldigen. Es waren Diebe, Mörder und schlimmeres so taten wir bei all dem Bösen was wir den Menschen angetan hatten wenigstens etwas Gutes für die guten Menschen. Für unsere und vor allem meine Taten ist dies keine Entschuldigung, doch beruhigt es das eigene Gewissen ungemein.

Nach einer langen Lehrzeit des Bösen war ich nun auch stark genug um meinem Herrn erneut entgegen zu treten und begab mich auf die Suche, ohne Lestat. Voller Wut und Zielstrebigkeit suchte ich jahrelang, denn mein alter Herr war weiter gezogen, er hatte zu viel Aufsehen erregt. Ich folgte seinen verheerenden Spuren des Grauens bis nach Frankreich. Es war eine schöne Stadt am Tag, doch in der Nacht zeigte sich all das Böse, in den folgenden Jahren hatte ich noch viel mehr zu tun als das mit meinem alten Herrn zu klären. Doch er war der Inhalt meiner ersten eigenständigen Jagd.

Schon in der ersten Nacht trafen wir aufeinander und es begann ein erbitterter Kampf um Leben und Tod. Lestat trainierte mich auf Schnelligkeit und Kraft, dabei niemals unüberlegt zu handeln und immer ein wachsames Auge zu haben. Diese Fähigkeiten waren am Ende die nötige Voraussetzung um gegen meinen Herrn, der doch so viel mehr Erfahrung in der Jagd hatte, zu triumphieren.

Lestat nannte mir die effektivste Methode um einen Vampir zu töten, Köpfen und verbrennen. Es war ein erbitterter Kampf und ich hab schon alle Hoffnung aufgegeben das zu überleben als sich plötzlich ein dunkler Schatten neben uns abzeichnete. Es war mein jüngerer Bruder Vittorio. Er hatte den damaligen Angriff meines alten Herrn ebenfalls überlebt, nur das ich das durch meine Flucht nicht mehr mitbekam und auch er wurde von einem Vampir aufgenommen, der ihm ein Leben zeigte, das rechtschaffend sein konnte. Doch Vittorio wurde von derselben Wut getrieben wie ich und so verhalf er mir zum Sieg über diese Bestie.

Der Weg zur Gerechtigkeit

In den folgenden Tagen sprachen Vittorio und ich viel über die vergangenen Jahre und darüber was uns zugestoßen war. Wir planten eine gemeinsame Zukunft und lernten mit der Zeit worauf es ankam. Wir verschrieben uns der Gerechtigkeit und machten weder halt vor Huntern, Wölfen noch Menschen die Verbrechen an ihrer eigenen Art ausübten.

Seit 177 Jahren kämpfen wir für die Unschuldigen und haben uns dem Clan angeschlossen der als einziger diese Ansichten vertritt.

Mordaci Angeli
die beißenden Engel

Akasha

Meine Geschichte beginnt vor etwa 6000 Jahren. Mein Bruder Enkil machte mich damals aufgrund ägyptischer Tradition zu seiner Frau. Wir stammten aus königlichem Hause und durch unsere Hochzeit wurde Enkil zum Pharao und ich zur Pharaonin. Mit meinen damals zarten 25 Jahren besaß ich bereits erhebliche Macht, das Sorge für viel Neid und Missgunst unter dem Rat unseres Königreiches.

Eines Nachts wütete ein Dämon im Haus unseres Verwalters. Enkil und ich schlossen uns mit dem Scheusal ein um etwas über dieses bestialische Monster zu erfahren. Getrieben von ihrer Eifersucht versammelten sich einige Neider vor dem Haus, drangen ein und stachen uns nieder. Durch die Verletzungen gelangte der Dämon in meinen Körper und verband sich unwiderruflich mit mir. Als ich Enkil so leblos auf dem Boden liegen sah zerbrach es mir schier das Herz. Ob aus Liebe oder Mitleid weiß ich nicht, dennoch rettete ich ihn. Mithilfe eines Steines fügte ich mir einen tiefen Riss in der Haut zu und flößte ihm mein Blut ein. Von nun an waren wir beide unsterblich und getrieben von unbändigem Durst. Die Nächte widmeten wir der Jagt nach unseren Peiniger. Einen nach dem andern spürten wir sie auf und labten uns an ihrem Blut. Niemand bemerkte unsere Veränderung und die, die uns hätten verraten könnten waren beseitigt. Schon bald hatten wir all unsere Angreifer vernichtet und bedurften einer Alternative. Wir erklärten es uns zur Aufgabe Diebe, Triebtäter und Mörder vom Antlitz der Welt zu tilgen.
Jahr um Jahr ging es so. Wir regierten unser Volk gerecht und warmherzig, obschon unsere Herzen nicht länger schlugen. Zumindest nicht um des Überlebens Willen. Mein eigenes Leben war mir nichts wert wenn ich an meine geliebte Tochter dachte. Meine süße, wunderschöne Desdemona. Nichts liebte ich mehr als sie. Enkil war ihr gegenüber nie wohl gesonnen, hatte er sich doch einen Erben gewünscht. Natürlich wandelte ich auch meine Desdemona. Was wäre mir mein ewiges Leben ohne sie ?
Gemeinsam beherrschten wir bei Tag das gemeine Volk und bei Nacht den Abschaum welcher durch die Schatten der Nacht kreucht und fleucht. Nach einiger Zeit wurden wir des Jagens überdrüssig und ließen uns, verborgen an einem Sicheren Ort, in einen tiefen Schlaf fallen.

Nebel umwaberte meine Gedanken, ein kribbeln ging durch meine Glieder. Sanfte Klänge drangen an mein Ohr. Als ich mich regte spürte ich den Körper meiner Tochter, sanft an mich geschmiegt. Die lieblichen Töne riefen mich. Sie perlten, tropften und schmeichelten, ergossen sich wie lieblicher Honig über mich. Sie zupften an meinem Bewusstsein, wie ein Kind am Rockzipfel seiner Mutter, hießen mich zurück kommen. Ich erwachte aus meinem Jahrtausende währenden Schlaf.

Desdemona, Enkil und ich machten uns auf die Suche, zu finden wer immer der Geige solch liebliche Töne zu entlocken vermochte. Unsere Suche endete an einem schäbigen Gutshof. Kaum das unsere Ankuft bemerkt war, eilte eine alte Frau aus dem Haus, noch im laufen wischte sie ihre Hände an der Schürze trocken. Zahnlos aber herzensgut lächelte mir die Alte zu, packte schüchtern die Ärmel meines Gewandes und hieß uns ins Haus kommen. Auch von innen war der Hof alt und und verfallen. Die Alte erzählte uns die Frau seines Sohnes sei ihnen durch die Pocken entrissen worden und habe Mann, eine Tochter und die Zwillinge hinterlassen.

Man lud uns zum Essen ein. Der Sohn der Alten hieß Hareton und schien kaum 30 Jahre alt zu sein, seine Tochter etwa 17 und die Zwillinge kaum 12. Alle waren sehr freundlich und lächelten viel. Zur Begrüßung küssten und herzten sie uns wie verlorene Geschwister. Am Abend saß man um das Feuer und Hareton holte seine Geige herbei. Alt und vermodert und doch in der Lage solch bittersüße Töne erklingen zu lassen. Ein leichtes Zittern ergriff besitz von mir und klang erst ab als die Töne im Raum verhallten. Bald legte man sich zum Schlafen nieder. Desdemona, Enkil und mir richtete man eine Bettstatt nahe beim Feuer.
Ein leises Stöhnen riss mich aus dem süßen Schlummer. Ich folgte dem Geräusch und fand Enkil in der Küche. Er drückte die wehrlose Tochter des armen Hareton gegen die Wand und labte sich an ihrem Blut. Ich riss Desdemona aus dem Schlaf und gemeinsam lösten wir ihn von dem Mädchen doch da war es bereits zu spät. Durch den Mord an einer Unschuldigen, und dann gleich an einem so bezaubernden und Herzensguten Ding, hatte Enkil all unsere Prinzipien mit Füßen getreten. Wir stürzten uns auf ihn und tranken sein Blut. Unter unseren Händen wurde er zu einer Leblosen Hülle bis er schließlich zu Staub zerfiel.
Es brach uns schier das Herz die vom Leid verfolgte Familie mit dem tragischen Verlust allein zu lassen doch wir konnten nicht bleiben.

Eine weile schlugen Desdemona und ich uns alleine durch, doch bald stießen wir auf unseres Gleichen. Eine herzliche und liebevolle Frau stand ihnen bevor. Sie hieß und willkommen und stellte sich als Engelslicht vor, der Mann neben ihr nannte uns den Namen Schattentänzer als den seinen. Wir schlossen uns ihrem Clan an, zu helfen den schutzlosen und zu stürzen die ungerechten. Stolz nennen wir uns von nun an Mordaci Angeli

Autor: Elexa

Elexa

Es gibt viele Geschichten zu erzählen. Geschichten von Rittern und Drachen, Königen, Feen und anderen Fabelwesen, von Helden und von Bösewichten. Jede Geschichte ist einzigartig und mag sie für andere auch noch so unbedeutend sein, für irgendjemanden bedeutet sie alles. Heute möchte ich meine Geschichte erzählen.

Ich wurde in eine wohlhabende, aber durch und durch normale Familie geboren. Nicht ein Haar wich ab von der Norm, wir legten nach der Regel: Unter keinen Umständen auffallen. Ich wuchs auf mit dem Gefühl falsch zu sein und nicht dazu zu gehören. Ich fühlte mich wie ein Kukukskind, welches in ein anderes Nest gelegt wurde, das schwarze Schaf unter weißen, kurzum vollkommen fehl am Platz. Ich war seit jeher still, zurückhaltend und doch wand sich jeder nach mir um wenn ich vorbei lief. Mit meinem Leben war ich damals vollkommen überfordert. Ich wusste nicht mit wem ich reden sollte, wem ich mich anvertrauen konnte und hatte niemanden zu dem ich flüchten konnte wenn mir alles zu viel wurde. Zu dieser Zeit war es üblich, dass man bereits mit 15 Jahren heiratete. Mein Vater stellte mir damals einen unmöglichen, schleimigen Kerl vor. Er war hoch gewachsen, schlaksig und hatte schrecklich schiefe Zähne. Außerdem war er ein furchtbar unangenehmer Mensch: Egoistisch, Verzogen und Arrogant. Die meiste Zeit benahm er sich wie ein trotziges, jähzorniges Kleinkind. Ich verabscheute ihn !
Als mein Vater mir dann offenbarte das der Hochzeitstermin schon fest stehe zerbrach etwas in mir, doch was hatte ich für eine Wahl ? Gar keine ! Der Unglückstag war gekommen und mit unterdrückten Tränen und brechender Stimme stand ich am Altar. Mein frisch angetrauter Gemahl stand neben mir und strahlte übers ganze Gesicht als der Priester verkündete er dürfe seine Braut nun küssen. Im letzten Moment drehte ich meinen Kopf beiseite und er erwischte nur meine Wange. Die geladenen Gäste lachten herzlich und verstanden die Verzweiflung hinter dieser Geste nicht. Wütend blickte mein Mann mich an doch ich wich seinem finsteren Blick geschickt aus. Bei den Feierlichkeiten wurden Unmengen an Wein und Met ausgeschenkt, so das niemand bemerkte das ich mich früh in meine Gemächer verkroch. Ich verriegelte meine Tür von innen um zu verhindern das ich des nachts noch Besuch bekam. Am nächsten Morgen, die Zofe war gerade dabei mir die Haare aufzustecken als er ins Zimmer stürmte und sie hinausschickte. Mit gesenktem Kopf huschte sie davon und ließ mich mit ihm allein. Er stampfte mit einem Fuß auf und schallt mich für mein gestriges benehmen. Ich war erschrocken über sein hitziges Temperament und erhob daher keinen Protest. In diesem Moment wurde mir klar das ich fliehen musste da ich, würde ich eine weitere Nacht meine Tür vor ihm verschließen, mit ernsthaften Konsequenzen zu rechnen hatte. Am Abend verkündete ich das ich noch einen Spaziergang an den Klippen machen wolle um die Nachtluft zu genießen und hieß meinen Aufpasser einige Meter hinter mir bleiben. Das Wetter war mir scheinbar wohl gesonnen, denn plötzlich zog ein starker Wind auf und die herangetragenen Wolken und Nebelschwaden trübten die Sicht und ließen die Ränder der Klippen verschwimmen. Der Aufpasser hatte mich nicht im Blick und rief nach mir, ich nutze die Gelegenheit und stürzte mich die Klippen hinunter. Ich spürte den Wind an mir vorbeirauschen und schloss die Augen als der Boden immer näher auf mich zu rauschte.

Ich spürte plötzlich einen Ruck, doch ich schlug nicht auf dem Boden auf. Ich öffnete die Augen und sah das Gesicht eines Mannes über mir, er hatte ebenmäßige, elegante Gesichtszüge und ruhige, liebevolle Augen . Ich klammerte mich erschrocken um seinen Hals als ich bemerkte, dass wir in der Luft schwebten. Er lächelte und ich sah seine langen, schwarzen Flügel. Ich erschrak, obschon ich die legenden über die Mordaci Angeli oft gehörte hatte, hatte ich doch nie an sie glauben können. Doch einer jener beißenden Engel hatte mir soeben das Leben gerettet. Scheinbar mühelos hielt er mich in seinen Armen und wir stiegen immer höher. Ich hörte sie auf den Klippen meinen Namen rufen und bat ihn mich nicht dorthin zurück zu bringen. Ich flehte ihn an und bot ihm alles was ich hatte, er lächelte mich nur beruhigend an und wir entfernten uns von den Klippen. Ich seufzte erleichtert als ich mein verhasstes Leben hinter mir ließ, was auch immer vor mir lag konnte nicht schlimmer sein. Irgendwann schlief ich in seinen Armen ein, denn als ich erwachte lag ich auf einem weichen Sofa und jemand strich mir die Haare aus dem Gesicht. Vor mir saß eine atemberaubend schöne Frau. Sie stellte sich als die Anführerin vor und den Mann, welcher mich gerettet hatte, als ihrer Vertreter. Man offenbarte mir das ich ebenfalls zu den Mordaci Angeli gehörte. Ich konnte das schlechterdings nicht glauben. Sie alle waren so wunderschön, elegant und edel, ihre Schwarzen Flügel ließen sie erhaben und mächtig wirken. Doch sie behielten Recht und an meinem 16. Geburtstag verwandelte ich mich und wurde eine von ihnen. Die Mordaci Angeli waren eine wundervolle Familie für mich und schenkten mir mehr Liebe und Zuneigung, als ich je zu hoffen gewagt hatte. Eine Frau mit schwarzen Locken und den liebevollsten Augen die man sich nur denken konnte, war wie eine Mutter für mich. Von Anfang an umsorgte sie mich und behandelte mich wie eine leibliche Tochter. Mein Retter mit seinen dunklen Augen strahlte eine unglaubliche Ruhe aus und half mir, mit mir selbst und meinen Eigenarten klar zu kommen, einen besseren Vater hätte ich mir nie zu träumen gewagt. Ich fand unter ihnen einen weiteren Vater, ein wenig draufgängerisch, jedoch genauso witzig wie liebevoll. Ihre Anführerin, ebenso schön wie herzlich, war mir eine wundervolle große Schwester. Von jenem Tag an, als ich von der Klippe sprang, lebte ich bei ihnen. Ich habe den Sprung nie bereut denn es war die beste Entscheidung meines Lebens.

Somit wären wir in der Gegenwart angelangt. Eine weitere Geschichte, meine Geschichte, ist erzählt. Wem sie etwas bedeutet vermag ich nicht zu sagen, aber mir bedeutet sie alles.

Es war das Jahr 1653 unseres Herrn , an einem Abend im Mai. Wir lebten in Frankreich in einer kleinen Siedlung nahe am Wald. Wir Kinder spielten noch draußen, während die Erwachsenen ihrer Arbeit nachgingen......Der Tag war warm und sonnig gewesen und so merkte kaum einer das schon langsam die Dämmerung herein brach.........
Auf einmal wurde es ruhig bei uns....kein rauschen der Bäume war mehr zu hören und auch kein Hund bellte mehr......
Hastig wurden mein Bruder und ich ins Haus geholt und mein Vater nahm sein Gewehr von der Wand und stand an der offenen Tür, wo er lange hinausschaute........
Unsere Mutter setzte sich mit uns aufs Bett und legte den Arm um uns......und dann hörten wir wie es los ging.......plötzlich krachten Schüsse und wir hörten die Schreie unserer Nachbarn.......Mein Vater rief meiner Mutter zu sie solle uns in Sicherheit bringen
und meine Mutter öffnete das Fenster und sagte uns das wir in den Wald rennen sollten so schnell wie möglich.......so rannten wir los , angefeuert von den Rufen unserer Mutter, immer weiter ohne uns umzuschauen...........ich war als erster dort und versteckte mich gleich hinter einen umgefallenen Baum........erst jetzt merkte ich das mein Bruder nicht mehr bei mir war und drehte mich um........
Ich sah wie mein Bruder auf der Wiese lag und über ihn gebeugt eine riesige Bestie.....als hätte die Bestie mich gerochen hob sie ihren
Kopf und starrte zu mir herüber.....dann rannte sie los.......
Ich drehte mich um und rannte auch los .....immer tiefer in den Wald hinein bis ich hinfiel und nicht mehr konnte......da hörte ich schon das Knurren hinter mir und drehte mich um......und da stand sie und starrte mich mit ihren böse Augen an. Das Maul weit aufgerissen und mit langen scharfen Krallen........
Ich schloss meine Augen und ergab mich meinem Schicksal.....wartete darauf das sie mich nun zereisen würde....aber es geschah nichts.
Als ich meine Augen wieder öffnete war die Bestie verschunden......und ich hörte eine Stimme hinter mir sagen " Die Menschen sind alle Tot "
Erschrocken fuhr ich herum , und sah eine dunkle Gestalt vor mir stehen. " Komm " sagte er nur " Komm mit mir und du wirst nie wieder Angst haben müssen"........ dann streckte er seine Hand aus und hielt mir seine langen knochigen Finger entgegen....
Ohne nachzudenken nahm ich seine Hand die sich kalt anfühlte und er zog mich hoch......
Dann strich er mir mit seiner Hand durchs Haar und zog mir meinen Schal von den Schultern...
" Du wirst wie eine Tochter für mich sein und wenn die Zeit reif ist wirst du deine Familie rächen können. Jetzt schließe deine Augen
und werde meine Tochter "
Ich schloss meine Augen und schon spürte ich den kurzen Schmerz an meinem Hals und merkte wie meine Beine nachgaben.......
er aber fing mich auf und trug mich weg.......

Ein halbes Jahrhundert später sah ich nochmal meinen Bruder auf einen meiner Streifzüge durch die Nacht und sah das er auch zu einer Bestie geworden war ........genau so eine wie die, die unsere Eltern getötet hatte........